LITERATURKURIER vom 14.11.2024
„Mir war in Berlin etwas aufgefallen, und seither beobachtete ich es ständig: Viele in dieser Stadt, egal welchen Alters, egal welcher Herkunft, egal zu welcher Uhrzeit, schüttelten ununterbrochen den Kopf. Dieses unaufhörliche Kopfschütteln, dieser Empörungsparkinson, schien alle zu ergreifen, die sich länger dort aufhielten. Jeder war in seiner winzigen Welt zu einem Wackeldackel der Entrüstung geschrumpft.“
Liebe Freundinnen und Freunde
der Buchhandlung Hacker und Presting,
der neue Meyerhoff ist da! Und wir sind schon mittendrin.
Wie gewohnt berührend und ultralustig, scharf beobachtend und selbstreflektierend, weiner- und leidenschaftlich erzählt Joachim Meyerhoff von Lebenskrisen und Familienleben, von Zorn und Depression, Müttern und Söhnen, vom Theatermachen und Bücherschreiben, vom Zuhause- und Fremdsein – und ganz viel von Berlin.
Denn als der Autor nach seinem Schlaganfall 2019 von Wien nach Berlin übersiedelt, um an der Schaubühne zu spielen, ist er gar nicht glücklich...
Das Ergebnis: Neben mehren anderen großartigen Erzählsträngen ist „Man kann auch in die Höhe fallen“ voll mit dem allerherrlichstem Berlin-Bashing!
Ein bißchen möchten wir Joachim Meyerhoff in den Arm nehmen und uns für unsere Stadt entschuldigen. Und gleichzeitig sagen: Reiß dich mal zusammen, Alter!
Aber eben doch lieber nicht. Denn wenn sich Meyerhoff „nicht-zusammenreißt“ entstehen die wunderbarsten Bücher.
Oder, um es mit Mutter Meyerhoff zu sagen: „Ach, mein lieber Sohn, das klingt ja dramatisch! Aber jetzt bist du ja da!“